Geschichte der FTN
Die Gründung im Jahre 1906 bis hin zum Jahre 1933
Für den 08. Juni 1906 hatte die Freie Turnerschaft Frankfurt zu einer Mitgliederversammlung eingeladen. An diesem Tag erfolgte die Gründung der Abteilung III, - die heutige Freie Turnerschaft Nord. Diese Abteilung III bildete die sportliche Heimat für die Mitglieder der nördlichen Stadtteile, insbesondere dem heutigen Nordend. Schon eine Woche später, am 14. Juni 1906 traf man sich zur ersten Turnstunde im Flora-Saal am Friedberger Platz / Ecke Rotlintstraße. Wie fast alle Übungsstätten in der damaligen Zeit war auch der Flora-Saal eine Gaststätte, die ein Turnbruder für den Verein besorgt hatte.
Durch den 1. Weltkrieg kam der Sportbetrieb in den Jahren 1914-1918 fast ganz zum Erliegen. Ab 1915 war der Turnberieb durch die wenigen noch aktiven Abteilungsmitglieder nur unter großen Anstrengungen aufrecht zu erhalten, und um überhaupt genügend Teilnehmer zu haben, wurden mehrere Abteilungen zusammengefaßt.
Der Neubeginn nach dem 1. Weltkrieg brachte der Arbeitersportbewegung sehr viele neue Mitglieder. War bisher das Turnen eine reine Männersache, so nahmen jetzt auch Frauen, Jugendiche und Kinder am Turnbetrieb teil, der inzwischen in Schulturnhallen abgewickelt werden konnte. Neben dem Turnen kam nach Kriegsende der Spielbetrieb (Handball, Faustball, Schlagball und Prellball sowie die Leichtathletik) mehr zur Geltung. Am 1. November 1919 gehörten zur Abteilung III (jetzt Nordend genannt) 215 Mitglieder.
Nach einer Fusion mit den Freien Turnern von Eckenheim und Preungesheim waren es bei der Freien Turnerschaft Nord sogar 650 Erwachsene und Jugendliche sowie über 200 Kinder, die sich in den einzelnen Sparten des Vereins sportlich betätigt haben.
Die Verbotszeit von 1933 bis 1945
Die nach dem 1. Weltkrieg mit viel Idealismus, Arbeit und Erfolg geleistete Aufbauarbeit wurde 1933 durch die damals eingetretenen Machtverhältnisse erneut unterbrochen: Mit der Gleichschaltung der Vereine wurde der Verein, dessen Mitglieder Arbeiter und Angestellte waren, verboten und somit aufgelöst. Die Mitglieder betätigten sich zum großen Teil in anderen Vereinen weiter, insbesondere bei der TV Viktoria Eckenheim. Trotz all dieser Hindernisse blieb der Kontakt - wenn auch nicht in vollem Umfang - bestehen und wurde nach Kriegsende im Jahre 1945 wieder aufgefrischt.
Die Zeit von 1946 bis heute
Eine erste Zusammenkunft im Jahre 1945 führte schließlich am 08. September des Jahres 1946 in der Gaststätte Zur Stahlburg zur Neugründung der Freien Turnerschaft Nord. Nicht weniger als 70 Frauen und Männer brachten an diesem Tag durch Ihre Anwesenheit das große Interesse an einer Neugründung des Vereins zum Ausdruck. Einige der damals Anwesenden leisten auch heute noch wertvolle Beiträge zum Nutzen des Vereins.
Zuvor galt es jedoch noch eine Reihe von Hindernissen zu überwinden. So mußte z. B. bei der damals zuständigen Militärbehörde die application for youth organisation und die application for adault club beantragt werden. Unter den aufgeführten Bezeichnungen verbirgt sich nichts anderes als die Anfrage zur Gründung eines Turnvereins. In den Anträgen mußte bestätigt werden, daß diese beiden Organisationen nur sportliche Ziele verfolgen und keine nationalsozialistischen oder militärischen Tätigkeiten ausüben würden.
Bereits zum Zeitpunkt der Neugründung im Jahre 1945 gab sich der Verein eine Satzung, die im Laufe der Jahre immer wieder aktualisiert wurde und dazu führte, daß die Freie Turnerschaft Nord 1906 seit dem 26. November 1976 als eingetragener Verein im Vereinsregister geführt wird.
2006 feierte die Freie Turnerschaft Nord ihr 100-jähriges Jubiläum.
Heute hat sich sich der Verein mehr dem Breitensport als dem Leistungssport verschrieben, er ist ein Verein für die ganze Familie. Ein Hauptanliegen ist, Kinder an den Sport heranzuführen. Aber auch für Jugendliche und Erwachsene stehen viele Sportangebote zur Verfügung.