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Runder Tisch zu Gewalt im Sport

28.06.2023

Auf Initiative des Sportkreis Frankfurt nahmen 35 Personen am vergangenen Montag am Runden Tisch im Stadthaus am Dom teil, die in unterschiedlicher Funktion Verantwortung für den Frankfurter Sport tragen. Darunter Vereinsvorstände, Schiedsrichter, Vertreter/innen von Fachverbänden, dem Frankfurter Sportdezernat, der Sportjugend Frankfurt sowie von weiteren Einrichtungen aus Land und Stadt wie dem Präventionsrat der Stadt Frankfurt und der Sozialstiftung des Hessischen Fußballs.

Der Fokus des intensiven, gut dreistündigen Austauschs lag darauf, sich über wirksame Schritte zu verständigen, die eine gemeinsame „Null-Toleranz gegenüber Gewalt im Sport“ stärken. Diese sollten einfach umsetzbar sein, auch präventiv wirken und somit nachhaltig einen Beitrag zur Verhinderung von physischen und verbalen Gewaltexzessen leisten können.

Der Oberbürgermeister und Sportdezernent Mike Josef sprach zu Beginn von der dringenden Aufgabe, den Kern des Sports im gesellschaftlichen Miteinander und Fair Play angesichts der jüngsten Vorkommnisse zu verteidigen und alle diesbezüglichen bisherigen Maßnahmen zu prüfen, inwieweit diese noch greifen oder zu schärfen sind. „Wir haben gemeinsam die Aufgabe dafür zu sorgen, dass Fußball ein friedlicher Sport bleibt. Es ist wichtig und gut, dass am Runden Tisch beschlossen wurde, die von allen Vereinen mit Fußballabteilungen unterzeichnete Frankfurter Erklärung zu aktualisieren und diese vor jeder beginnenden Saison zu unterzeichnen. Die Frankfurter Erklärung setzt ein klares Zeichen für ein Miteinander statt einem Gegeneinander und sagt deutlich „Nein!“ zu Diskriminierung und Gewalt.“ Mike Josef machte insbesondere deutlich, dass er Sanktionen bei Fehlverhalten konsequent umzusetzen und gemeinsame Beschlüsse und Aktionen, die sich gegen Gewalt im Sport richten, klar und nachhaltig unterstützen werde.

Der Runde Tisch zu Gewalt im Sport richtete sich insgesamt auf die drei Ziele einer Vernetzung bestehender Angebote und Projekte, einer Verständigung über sinnvolle, präventive Richtlinien sowie von kurzen Ergebnissen, die zusätzliche, aktuell umsetzbare Maßnahmen und Aktionen beinhalten.

Roland Frischkorn unterstrich als Sportkreis-Vorsitzender, dass es darum gehe, insbesondere den Ehrenamtlichen in den Vereinen zuzuhören, sich über den Fußball hinaus auch sportartübergreifend auszutauschen und gemeinsame Ergebnisse zu finden, die sichtbar und umsetzbar seien und die vor allem einen weiteren Prozess gegen die Gewalt im Sport in Gang setzen können.

In intensiver Form verständigten sich die Teilnehmer/innen des Runden Tisches über einige Maßnahmen, die in Folge weiter konkretisiert, umgesetzt bzw. zur Umsetzung empfohlen und orientiert an den jeweiligen Zielgruppen entwickelt werden sollen. Unter anderen wurden als Ergebnisse formuliert:

• eine Kampagne mit Verhaltensregeln für Eltern und Jugendliche im Vereinssport zu starten, mit dem Ziel, alle Vereine zu erreichen und zu den Regeln auch konsequentes Handeln im Falle der Nicht-Beachtung zu definieren und umzusetzen; Rechte und Pflichten der Eltern und Jugendlichen sollten Thema, u.a. bei Elternabenden oder Vereinstreffen sein.
• an die Politik gerichtet, schlägt das Runde-Tisch-Treffen vor, mehr Sportfördermittel für die entsprechende Trainerausbildung einzusetzen; die Übungsleiter-Lizenzausbildung sollte in Stufen gestaffelt, mehr vor Ort angeboten und somit motivierend und praktikabel für Engagierte im Ehrenamt sein.
• die Kommunikation zum Thema, die zwischen den Sportverbänden, den Vereinen und der Politik nötig ist, soll regelmäßig und verbindlich stattfinden.
• der Umgang mit den Schiedsrichtern*innen von allen Spielbeteiligten sollte als Miteinander, nicht als ein Gegeneinander gepflegt werden.
• die interkulturelle Kompetenz in den Vereinen sowie der Vereinsaustausch sind zu stärken und zu fördern; für die Vereine und ihre Mitglieder sollen bestehende Unterstützungsmaßnahmen noch sichtbarer werden (u.a. Interventionsteam der Sportjugend Frankfurt, Angebote Im Rahmen des Fair Play Forum der Stiftung des Hess. Fußball).
• eine Aktion soll der Wertschätzung aller Funktionsträger im Sport(-verein) dienen: Trainer*in, Schiedsrichter*in, aber auch Vorstände und Mitglieder in Ehrenamtsfunktion.
• über die verschiedenen Ziele und Adressaten hinweg wurde festgehalten, die 2013 von allen Frankfurter Vereinen mit Fußballabteilungen unterzeichnete „Frankfurter Erklärung – Miteinander statt Gegeneinander – Nein! zu Diskriminierung und Gewalt“ zu aktualisieren und dies vor jeder beginnenden Fußball-Saison zu unterzeichnen. Die Erweiterung auf andere Sportarten wird vorgeschlagen.
• ein Update der „Frankfurter Erklärung“ beinhaltet darüber hinaus, die regelmäßige Umsetzung des Austauschs verantwortlicher Funktionsträger*innen sowie von gezielten Qualifizierungsmaßnahmen.

Roland Frischkorn dankte abschließend allen Beteiligten des Runden Tischs sowie dem Moderator Klaus Winkler. „Die Veranstaltung war ein sehr gelungener Auftakt zu einer neuen Offensive gegen Gewalt im Sport. Der Sportkreis wird zu weiteren Runden in unterschiedlicher Zusammensetzung einladen, in Vorbereitung ist daher ein Zusammentreffen von Jugendlichen aus Frankfurter Sportvereinen, um deren Sicht und ihren Umgang mit dem Thema ebenso ernst zu nehmen“, so Roland Frischkorn.

 

 

Der Sportkreis Frankfurt e.V. ist die Dachorganisation der Frankfurter Turn- und Sportvereine und dem Landessportbund Hessen angeschlossen. Er vertritt die Interessen der rund 415 Frankfurter Turn- und Sportvereine mit über 292.000 Sportlerinnen und Sportlern nach innen und außen. Dabei unterstützt er die Vereine zum Beispiel bei Zuschüssen, Öffentlichkeitsarbeit, Mitgliedergewinnung und Weiterentwicklung von Sportangebote.

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