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Podiumsdiskussion: Parteien zur Landtagswahl auf dem Sport-Prüfstand

Die Kandidaten der Landtagswahlen diskutierten mit dem Sportkreisvorsitzenden Roland Frischkorn und lsbh-Vizepräsident Ralf-Rainer Klatt im Saalbau Gallus über die sportliche Zukunft in Frankfurt.

02.10.2018

Zweieinhalb Stunden Sport(politik), 150 Minuten Fragen, Antworten, Diskussionen um die Bedeutung des Sports in unserer Gesellschaft: Der Sportkreis Frankfurt und die Frankfurter Rundschau hatten zu einer Podiumsdiskussion im Vorfeld der Landtagswahl (28.Oktober) eingeladen. Unter der Leitung von Moderator Oliver Teutsch haben sich der Vorsitzende des Sportkreises Roland Frischkorn, der Vize-Präsident Sportentwicklung des Landessportbundes Hessen Ralf-Rainer Klatt sowie die Vertreter der politischen Parteien Turgut Yüksel (SPD), Veljko Vuksanovic (CDU), Stephanie Wüst (FDP), Martina Feldmayer (Grüne) und Axel Gerntke (Die Linke) im „Haus Gallus“ zu vielen Themen des Sports geäußert. Die Veranstalter hatten drei Schwerpunkte gesetzt. Zum einen die Bedeutung der in Abstimmung gestellten Aufnahme des Sports als Ziel in der hessischen Verfassung, zum anderen die Rolle der Vereine und in diesem Zusammenhang die Wichtigkeit des Ehrenamtes.

Für Ralf-Rainer Klatt wird mit der Aufnahme des Sports in die Verfassung „die gesellschaftliche Bedeutung des Sports“ betont, die Förderung aber sei „nicht ausreichend.“ Er rief die Parteienvertreter auf, „in ihren Fraktionen mehr zu tun für den Sport“. So müssten die Potentiale des Sports in der Stadtentwicklung mehr gefördert werden, es müsse das Bewusstsein geweckt werden, „wie man die Mittel am besten verteilt.“ Alle Politiker betonten die Bedeutung des Sports im Allgemeinen, die gesundheits- und gesellschaftspolitische Wichtigkeit im Besonderen. „Da gibt es keinen großen Dissenz“, fasste die Grüne Martina Feldmayer zusammen.

Roland Frischkorn hatte das Ehrenamt als „Atem der Gesellschaft“ bezeichnet. „Darin steckt das Leben und die Zukunft“, sagte der Sportkreis-Vorsitzende, der sich gerade in den aktuellen Fragen der Stadtentwicklung einen größeren Einfluss der Vereine und des Sportes wünscht. „Wir brauchen eine multifunktionale Nutzung von Grünflächen, Straßen und Plätzen im Sinne des Sports“, sagte er und forderte: Der Sport solle sich „einmischen“. Das passte zu Auffassung von Stephanie Wüst. „Das Wichtigste für die Vereine in Frankfurt sind Flächen“, sagte die FDP-Frau. Ganz egal ob es Sportplätze, Bolzplätze, Schwimmbäder, Turnhallen oder auch Wasserflächen für Ruderer oder Kanufahrer sind, die aus dem Publikum heraus ihre ganz persönlichen Nöte geschildert hatten. Veljko Vuksanovic folgert daraus, „dass wir Lobby-Arbeit für den Sport im Landtag brauchen“. Viele gute Projekte könnten schließlich nur mit mehr Geld umgesetzt werden. Turgut Yüksel wies auf weitergehende Zusammenhänge hin, betonte die Bedeutung der Schulen. „Dort fehlen Sportlehrer, dort fällt häufig Sportunterricht aus“, sagte er. „Auch Sportangebote für ältere Menschen müssten breiter unterstützt werden.“

Über die Finanzierung des Sports und die finanzielle Unterstützung des Ehrenamtes in den Vereinen und Verbänden gab es durchaus unterschiedliche Auffassungen. Stephanie Wüst (FDP) will sich den Gesamthaushalt anschauen, um herauszufinden, „wo wir Geld für den Sport einsparen können.“ Für den Linken Gerntke ist auch in diesem Zusammenhang klar, „dass wir mehr Steuereinnahmen brauchen“. Nachhaltigkeit war das Stichwort für die beiden Frauen in der Runde. „Gute Projekte müssen wir nachhaltig fördern, weniger gute sollten wir auslaufen lassen“, sagte Stephanie Wüst. „Förderungen dürfen nicht nur über zwei, drei Jahre laufen“, pflichtete ihr Martina Feldmayer bei. Einen ähnlichen Ansatz verfolgt der CDU-Mann: „Vielleicht kommt das Geld nicht immer an der richtigen Stelle an.“

Roland Frischkorn beendete den munteren Meinungsaustausch, der auch die Beantwortung von Fragen des Publikums beinhaltet hatte, mit launigen Worten. „Geld ist nicht alles, aber ohne Geld ist alles nichts“, sagte der Sportkreis-Chef, „es ist sicher richtig, sich auch die Steuerverteilung anzuschauen, aber ebenso wichtig ist, dass der Sport in die Planungspolitik einbezogen wird.“ Bei der Stadtplanung müsse mit „Fantasie und Kreativität“ gearbeitet werden.

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